Am Freitagabend wurde die von Rolf-Dieter Karl aufgearbeitete Ahnengalerie im Schulungsraum der Rheinbischofsheimer Feuerwehr eingeweiht. Dabei zeigte sich, dass in 83 Jahren viel Kontinuität herrschte.
 

 

 

 

 „Das Projekt beinhaltet die Aufarbeitung der Ahnengalerie unserer Feuerwehr seit 1874“, begrüßte Abteilungskommandant Tobias Rub die Feuerwehrleute und geladenen Gäste. Rolf-Dieter Karl stellte sein Vorhaben am 23. Oktober in der Sitzung des Verwaltungsausschusses vor und stieß damit auf offene Ohren. 

Ehrenkommandant Theo Aßmus hatte bereits zur 120-Jahr-Feier 1997, als er zum Ehrenkommandant ernannt wurde, einiges zur Geschichte der Rheinbischofsheimer Feuerwehr zusammengetragen. „Am 12. Oktober 1874 beschloss der Gemeinderat von Rheinbischofsheim, die Bürgerschaft zum freiwilligen Beitritt in das Brandschutzkorps aufzufordern“, verlas Karl. Am 5. März 1877, dem Gründungstag des Brandschutzkorps, wurde auch die erste Feuerlöschordnung erlassen. Zwei Jahre später wurde ein Vorschopf zur Unterbringung der Spritzen am Gemeindehaus errichtet. 1893 hatte die Feuerwehr 50 Mitglieder und zwei Spritzenfahrzeuge. Einen Großeinsatz gab es 1893 beim Brand des Gasthauses Pfalz, danach wurde die Wehr neu geordnet. 

Seit 1903 „freiwillig“

Die offizielle Umbenennung in „Freiwillige Feuerwehr“ erfolgte 1903. „Von der Gemeinde wurden neue Helme angeschafft, die Montur musste von den Angehörigen der Feuerwehr selbst beschafft werden“, berichtete der Ehrenabteilungskommandant. 1936 hatte die Feuerwehr 32 Mitglieder. Während des Zweiten Weltkriegs leitetet der stellvertretende Wehrführer Philipp Schneider die Helfer. 

Erst im Februar 1953 fanden wieder Wahlen statt, die Feuerwehr zählte 41 Mitglieder. Mit der Gemeindereform und der Gründung der Stadt Rheinau zum 1. Januar 1975 wurde die „Bischemer“ Floriansjünger eine Abteilung der neuen Rheinauer Feuerwehr. 

„Eine ausführlichere Abhandlung passt zu einer eventuellen 150 Jahr-Feier 2027“, meinte Karl. Heute wolle man an die verantwortlichen Männer in der Feuerwehr von 1936 bis heute erinnern und ihnen mit der Ahnenreihe danken. Karl hatte die Kommandanten und Abteilungskommandanten sowie deren Stellvertreter zusammengetragen. Bilder wurden gesucht, eingescannt und schön gestaltet. Dabei halfen die Familien Erich Schneider, Richard Scherwitz, Frank Schäfer, Julika Aßmus, Fritz Wolf und Stefanie Sänger mit. 

„Gute Konstante“

Von 1936 bis 2019 gab es nur fünf Kommandanten/Abteilungskommandanten sowie neun Stellvertreter. „Für 83 Jahren sind das wenige Namen und eine gute Konstante“, meinte Karl. Ausgelegt waren auch ein handschriftliches Protokollbuch von 1936 bis 1956 sowie ein maschinengeschriebenes von 1976 bis 1985. Für die 17 Jahre bis 1953 sind keine Aufzeichnungen vorhanden. 

„Wir können stolz sein, so jemanden wie Dich zu haben“, danke Ortsvorsteher-Stellvertreter Klaus Berger; Kommandant Dominik Becker gratulierte ebenfalls zum neuen Hobby. 

 

 

 

Hintergrund

Die "Feuerwehrchefs" im Hintergrund

 

Die Kommandanten: 1936-1953 Karl Schäfer,

1953-1972 Ehrenkommandant Fritz Häfele,

1972-1992 Ehrenkommandant Theo Aßmus,

1992-2017 Ehrenabteilungskommandant Rolf Dieter Karl,

seit 2017 Tobias Rub. 


Die Stellvertreter:

1936-1953 Philipp Schneider,

1953-1957 Wilhelm Ernst,

1957-1972 Max Thorwarth,

1972-1982 Ernst Schneider,

1982-1987 Hans Eckert,

1987-1992 Rolf Dieter Karl,

1992-2007 Klaus Weik,

2007-2017 Florian Karl

seit 2017 Marco Schnetzer.

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