2016 war ein gutes Jahr für die Rheinauer Floriansjünger: Weniger Einsätze, eine verbesserte technische Ausrüstung, ein hoher Leistungsstand und gute Beziehungen zu den Nachbarwehren prägten das Bild, wie in der Hauptversammlung der Gesamtfeuerwehr in Linx deutlich wurde.
 

Thorsten Zembruski, Schriftführer und Jugendwart der Rheinauer Gesamtfeuerwehr, begann sein Zahlenwerk am Freitagabend in der Hans-Weber-Halle mit einer Überraschung: Bei 129 Einsätzen musste die Wehr 47-mal weniger ausrücken als 2015. »Das bedeutete nicht mehr Freizeit für die Löschmänner, denn Probeabende, Schulungen und Infoveranstaltungen müssen bei sich deutlich veränderten Anforderungen sein«, betonte Zembruski.

Terror, Amokläufe, Naturkatastrophen, Unfälle und der Umgang mit sozialen Medien beschäftigten die Wehren zunehmend. Einsätze, bei denen es um die reine Brandbekämpfung gehe, würden weiter zurückgehen. So habe es 2016 nur 17 Brandeinsätze gegeben.

Leichter Rückgang 

Die Wehr hatte es mit gesunkenen Schiffen, einem im Rhein untergegangenen Fahrzeug, Verkehrsunfällen, einem Todesfall und der Rettung einer im Rhein schwimmenden Person zu tun. Der Mitgliederstand sank um sechs auf 225 Feuerwehleute. Hinzu kommen 27 Mitglieder des Fanfarenzuges, 89 in der Jugendfeuerwehr und 76 in der Altersmannschaft.

Hoffnung auf neue Mitglieder machten die neuen Bauplatz-Vergaberichtlinien, wonach der Eintritt in die Feuerwehr belohnt wird. Große Freude herrschte in Freistett und Linx, die Rheinauer Wehr erhielt einen neuen Mannschaftstransportwagen mit Einsatzleitfunktion. Die Linxer Abteilung feierte den Erhalt des neuen Löschfahrzeuges TSF-W bei einer Infoveranstaltung. 

Bürgermeister Michel Welsche erinnerte daran, dass die Stadt für Ersatzbeschaffungen und neue Fahrzeuge 200 000 Euro investiert habe. »Im Haushalt sind für die nächsten vier Jahre 870 000 Euro eingestellt, dabei sind Anschaffungen wie Löschfahrzeuge für Helmlingen und Hausgereut, ein Rettungswagen und ein Mehrzweckboot vorgesehen.« Er lobte die gute Zusammenarbeit mit Polizei, DRK und Technischem Hilfswerk. Ein Kompliment hatte Welsche für die hervorragende Jugendarbeit. 


Mit Fakten und Zahlen belegte dies Jugendleiter Thorsten Zembruski. Demnach betreuen acht Abteilungswehren 99 Jungen und Mädchen, wobei Helmlingen mit 15 Jugendlichen die größte Zahl stelle. Das Eintrittsalter liege bei acht Jahren. Spezifische Übungen mit der Auszeichnung der Leistungsspange, Informationen über die Gesetzeslage sowie den Gemeinschaftssinn fördernde Veranstaltungen wie das Jugendzeltlager in Honau, Grillfeste, aber auch der Besuch des Baden-Airports, dienten der Jugendförderung. Stolz wurde vermeldet, dass zehn Jugendliche in die aktive Wehr übernommen wurden.  


Aus dem Bericht der Alterskameraden vom Heinz Zimpfer war zu entnehmen, dass ein Ausschuss zu zentralen Besprechung von Veranstaltungen gebildet wurde. Neben zahlreichen geselligen Aktivitäten waren die Besuche der »Amicale Sapeurs Pompiers« in Gambsheim, der Jahresausflug und die Geburtstagsbesuche die Höhepunkte. 

Nachdem Differenzen zwischen Fanfarenzug, Stadtverwaltung und Gemeinderat wegen der finanziellen Unterstützung ausgeräumt wurden, blickt Dirigent Armin Schäfer positiv in die Zukunft. »Wir haben im vergangenen Jahr viel unternommen und hatten einige Premieren. Von einst acht Neuzugängen sind fünf geblieben. Ich wünsche mir weiteren Nachwuchs vor allem bei Trommeln und Rhythmus«, so Schäfer. Derzeit habe der Fanfarenzug 27 Aktive und sechs in Ausbildung.  

Kein Wunschdenken

Kommandant Thomas Beik dankte einem Spender, mit dessen Unterstützung eine Wärmebildkamera angeschafft wurde. Mit der Einstellung eines Gerätewartes in Vollzeit ab Mitte des Jahres gehe ein weiterer Wunsch in Erfüllung. Sein Anliegen sei es, die Feuerwehr ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. »Bei der Neuanschaffung von Feuerwehrtechnik handelt es sich nicht um Wunschdenken der Feuerwehr, sondern um das, was nötig und nach Feuerwehrgesetz verpflichtend ist.«

 

 

Autor:
Dieter He